Welttag des Buches
Wir feierten das Lesen – und viele feierten mit uns!
Der Freitag, 22. April 2022 stand an unseren Schulstellen wieder ganz im Zeichen des Lesens und der Autoren. Im Jahre 1995 wurde der 23. April von der UNESCO zum Welttag des Buches ausgerufen, einer Tradition der Katalanen folgend, die sich am 23. April, dem St. Georgstag, zum Zeichen der gegenseitigen Wertschätzung Blumen und Bücher schenken.
Die beiden Bibliotheken der Gymnasien Meran haben sich mit zahlreichen Initiativen am Welttag des Buches beteiligt.
Lesen ist ein wunderbares Erlebnis, findet Leanne-Elizabeth Stam, die das Fach Englisch unterrichtet. Sie präsentierte in beiden Schulbibliotheken auf sehr lebendige Art ihre Lesebiografie – Bücher, die sie durch die Kindheit, Teenagerzeit und als junge Erwachsene begleitet und geprägt haben. Aufgewachsen in Kanada auf einer Farm mitten im Nirgendwo, damals natürlich noch ohne Internet, mit vielen Geschwistern, ohne Nachbarn in unmittelbarer Nähe, war Lesen ihre tägliche Beschäftigung und ihr Credo lautete: „A book a day keeps the boredom away”.
Waltraud Thuile, die mit viel Begeisterung und Engagement am Sprachengymnasium Deutsch und Latein unterrichtet hat und nunmehr im Ruhestand ist, stellte den anwesenden Klassen Bücher vor, die sie beeindruckt haben und die für sie wichtig waren. Aus aktuellem Anlass begann sie mit der Besprechung des Buches Sie kam aus Mariupol der deutschen Schriftstellerin Natascha Wodin und machte dann einen Rundgang durch die deutschsprachige Literatur, wobei auch die Werke der zeitgenössischen Südtiroler Autorinnen Sabine Gruber und Selma Mahlknecht, die ihre Schülerinnen waren, zur Sprache kamen.
Auch Bertrand Huber, langjähriger und engagierter Lehrer für Literarische Fächer an den Gymnasien Meran, ist unserer Einladung gerne gefolgt und hat aus seinem letzthin im Weger-Verlag erschienen Lyrikband Barockgarten Gedichte und Essays vorgelesen. Die einzelnen Texte folgen einer strengen Anordnung, ähnlich den Gartenanlagen im Barock. Einführend erklärt der Autor, wie er persönlich zum Schreiben gekommen ist und dass er aktuell bevorzugt Gedichte verfasst, weil sie einen intuitiven Zugang zu den Dingen ermöglichen. Die Natur dient ihm als Inspiration. Auch der Literaturbetrieb und die Schwierigkeit als Autor zu überleben waren Themen in der Diskussion mit den Schüler*innen. Bertrand Huber schloss seine Lesung mit einem Text ab, den er anlässlich einer Benefizveranstaltung zugunsten der Ukraine im Meraner Stadttheater verfasst hat. Felix aus der 1C/som rundete die Lesung mit seinem Gitarrenspiel ab.
Mathias Steiner, der am Realgymnasium in Meran die Abschlussklasse besucht, hat den Schüler*innen der 4A/so aus verschiedenen Texten vorgelesen. Mit dem Text Gebrochen? Zerbrochen? AUFBRECHEN hat Mathias Steiner am Wettbewerb Goldenes Kleeblatt gegen Gewalt, ausgeschrieben vom Forum Gewaltfreies Burgenland, teilgenommen und den 3. Platz belegt. In Stimmen verarbeitet er seine Eindrücke von der Reise nach Auschwitz und die Glosse Wer weiß schon was passiert thematisiert den Klimawandel und die heutige Gesellschaft. Im Anschluss an die Lesung hat sich eine angeregte Diskussion darüber ergeben, wie der junge Autor zum Schreiben gekommen ist, über die Bedeutung von Literatur und die Denkanstöße, die von Werken wie z.B. Goethes Faust ausgehen.
Wir bedanken uns herzlich bei Waltraud Thuile, Leanne-Elizabeth Stam, Bertrand Huber, Mathias Steiner und allen, die bereitwillig das Zustandekommen unserer Aktionen unterstützt haben.